
Alice Weidel wirft Merz‑Regierung ein Fassungsdurchbruch von Schulden vor
24 Sep, 2025Kritik an Merz' Finanzpolitik
Am 18. September 2025 hat das deutsche Parlament den Bundeshaushalt für das kommende Fiskaljahr verabschiedet – ein Finanzplan, der nach Angaben der AfD‑Bundessprecherin Alice Weidel mehr als 500 Milliarden Euro kostet und ein neues Schuldenvolumen von rund 81,8 Milliarden Euro vorsieht. Weidel nennt das Ergebnis eine „irresponsable Bundeshaushalt 2025“, die das Land mit einer Schuldenorgie belastet, die zukünftige Generationen einengen soll.
Die Zahlen sprechen für sich: Im Vergleich zum Vorjahr steigen die Ausgaben um etwa 25 Milliarden Euro, wobei ein großer Teil für laufende Sozialprogramme, Infrastruktur und die Umsetzung von EU‑Zielen vorgesehen ist. Weidel argumentiert jedoch, dass dieser Finanzrahmen keinerlei klare Wachstumsimpulse enthält. Stattdessen sehe sie lediglich ein "Dauerschleifenmodell" von Mehrverbrauch ohne Gegenleistung, das vor allem Unternehmen und private Haushalte schwer belastet.
In ihrer Rede kritisiert Weidel insbesondere Kanzler Friedrich Merz, dem ihr vorwirft, keine überzeugenden Reformen präsentiert zu haben. "Es gibt keine Spur von sinnvollen und dringend notwendigen Änderungen", sagte sie und stellte fest, dass die rot-schwarze Koalition (CDU/CSU‑SPD) den Weg früherer Regierungen weitergehe, ohne die strukturellen Probleme anzugehen.
Folgen für die Wirtschaft
Ein weiterer Schwerpunkt von Weidels Argumentation liegt auf der realen Wirtschaftslage. Am 11. September 2025 wies sie darauf hin, dass die Insolvenzzahlen in Deutschland sprunghaft ansteigen: Im August wurden 11,6 % mehr Insolvenzen verzeichnet als im Vorjahr, und in der ersten Jahreshälfte 2025 wurden über 12 000 Fälle registriert – ein Zuwachs von 12,2 %.
„Die kleinen und mittleren Unternehmen, das Rückgrat unserer Wirtschaft, geraten unter immensem Druck", betonte Weidel. Sie sieht die Ursache vor allem in einer Kombination aus hohen Steuern, steigenden Energiepreisen und einer wachsenden Bürokratie. Laut ihrer Aussage fehlt es dem Staat an einer zielgerichteten Politik, die Unternehmen entlastet und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärkt.
Die AfD nutzt diese Zahlen, um ihr Profil als Ordnungs‑ und Entlastungspartei zu schärfen. In ihrem Lösungspaket fordert sie die Abschaffung der derzeitigen „Energiewende‑Planwirtschaft“, deutliche Steuer‑ und Abgabensenkungen sowie einen radikalen Abbau von Verwaltungshürden. Zusätzlich will die Partei die mittlere Schicht stärken, indem sie gezielte Förderungen für den Mittelstand einführt.
Weidels Kritik wirft auch ein Licht auf die aktuelle Diskussion rund um europäische Finanzpolitik. Sie wirft der Bundesregierung vor, zu viel Geld in EU‑Programme zu stecken, die ihrer Ansicht nach ideologisch getrieben und wenig konjunkturfördernd seien – insbesondere im Bereich Migration und Klimaschutz. Diese Argumentation findet Anklang bei Wählern, die einen stärker national orientierten Finanzrahmen bevorzugen.
Während die AfD ihre Position klarstellt, reagieren andere Parteien mit differenzierten Antworten. Finanzminister Karl-Josef Laumann (CDU) betont, dass der aktuelle Haushalt notwendig sei, um soziale Sicherungsnetze zu erhalten und langfristige Investitionen zu gewährleisten. SPD‑Finanzpolitikerin Katharina Müller dagegen spricht von einer "ausgewogenen" Fiskalpolitik, die sowohl Wachstum als auch Stabilität fördern soll.
Unabhängig von den politischen Fronten bleibt die Tatsache bestehen, dass Deutschland im Jahr 2025 mit einer neuen Schuldenlast von fast 82 Milliarden Euro konfrontiert ist – ein Betrag, der in den kommenden Jahren zu intensiven Debatten über Haushaltstransparenz, Ausgabendisziplin und Wachstumsstrategien führen wird.