
Lange Nacht des Impfens 2025: 385 Apotheken impfen bis Mitternacht
8 Okt, 2025Am Mittwoch, dem 8. Oktober 2025, startet Lange Nacht des ImpfensDeutschland. Gemeinsam organisiert von Apothekerverband Nordrhein, Apothekerverband Westfalen‑Lippe und dem Hausärzteverband Nordrhein sollen an diesem Abend rund 385 Apotheken, Arztpraxen und Betriebsärzte Impfungen gegen Influenza und COVID‑19 bis in die späten Abendstunden anbieten. Dr. Martina Köhler, Sprecherin des Hausärzteverbandes, betont: \"Wir wollen besonders Berufstätige und Senioren erreichen, die tagsüber kaum Zeit für einen Arztbesuch finden.\"
- Datum: 8. Oktober 2025
- Teilnehmende Einrichtungen: 385 (Stand: 1. Oktober)
- Impfstoffe: tetravalenter Influenza‑ und mRNA‑COVID‑19‑Impfstoff (XBB.1.5‑Variante)
- Öffnungszeiten: bis 22:00 Uhr, manche Apotheken bis Mitternacht
- Ziel: Impfquote für die Grippe von 32,1 % auf mindestens 40 %
Hintergrund der Aktion
Die Initiative entstand 2023 als Reaktion auf chronisch zu niedrige Impfquoten in Deutschland. Das Robert Koch‑Institut (RKI) meldete für die Saison 2023/2024 lediglich 38,7 % der über 60‑Jährigen, die Grippeimpfung erhalten hatten – weit unter dem europäischen Ziel von 75 %. Die Pilotveranstaltung im Herbst 2023 in Nordrhein‑Westfalen lockte über 1.200 Geimpfte in 48 Stunden und legte den Grundstein für den bundesweiten Rollout im Jahr 2024.
Details zur diesjährigen Impfnacht
In diesem Jahr stehen neben den bekannten Großstädten Köln, Düsseldorf, Münster, Bielefeld, Aachen und dem Ruhrgebiet weitere kleinere Kommunen im Fokus. Jede teilnehmende Apotheke kann eigenständig entscheiden, welche Impfstoffe sie führt und bis wann sie ihre Türen öffnet. Die meisten Einrichtungen bleiben jedoch mindestens bis 22:00 Uhr geöffnet, einige bis 24:00 Uhr, um Berufstätigen Flexibilität zu bieten.
Der Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA) weist darauf hin, dass die Kosten für die Grippeimpfung für gesetzlich Versicherte übernommen werden, sobald eine medizinische Indikation vorliegt (nach § 20 Abs. 3 SGB V). Privatversicherte und Selbstzahler zahlen zwischen 25,90 € und 34,50 € pro Dosis, je nach Apotheke.
Auf der interaktiven Karte lange-nacht-des-impfens.de können Interessierte die nächsten Impfstätten finden. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 7. Oktober, sodass alle genannten Standorte rechtzeitig vor Beginn der eigentlichen Grippewelle (Kalenderwoche 48) sichtbar sind.
Beteiligte Akteure und ihre Rollen
Der Apothekerverband Nordrhein koordiniert die Registrierung der Apotheken und stellt Informationsmaterial bereit. Parallel dazu übernimmt der Apothekerverband Westfalen‑Lippe die technische Betreuung der Online‑Karte und sorgt für einheitliche Qualitätsstandards.
Der Hausärzteverband Nordrhein stellt zusätzliche Impf‑Sprechstunden bereit, organisiert mobile Impfteams für Seniorenheime und führt Aufklärungskampagnen in lokalen Medien. In vielen Regionen gibt es parallel einen ganzen Oktober über den offiziellen \"Monat des Impfens\", in dem Hausärzte kostenlose Beratung und Impftermine anbieten.
Zielsetzungen und erwartete Auswirkungen
Die zentrale Zielvorgabe für 2025 lautet, die Impfquote bei Personen im Alter von 50 bis 64 Jahren von aktuell 24,8 % auf mindestens 35 % zu heben. Durch die Kombination aus Abend‑ und Nachtöffnungszeiten, mobilen Einheiten und gezielter Kommunikation will man die Barrieren, die im Berufsalltag entstehen, deutlich senken.
Erwartet wird, dass die durch die Aktion geschaffenen Impfdaten von den Landes‑ und Bundesbehörden ausgewertet werden, um zukünftige Impfkampagnen noch präziser zu steuern. Experten wie Prof. Dr. Hans‑Jürgen Müller vom Institut für Präventivmedizin der Universität Köln prognostizieren, dass bei erfolgreicher Umsetzung die Grippewelle im Herbst 2025 deutlich abgeflacht werden könnte, was nicht nur Krankenhäuser entlastet, sondern auch die Wirtschaft durch weniger Fehltage stärkt.
Ausblick und nächste Schritte
Bis zum 5. Oktober müssen alle teilnehmenden Einrichtungen ihre finalen Impfstandorte melden. Die vollständige Liste wird am 7. Oktober veröffentlicht, sodass Interessierte rechtzeitig planen können. Nach der Impfnacht folgt eine evaluierende Studie des RKI, die im Frühjahr 2026 veröffentlicht werden soll.
Langfristig planen die Verbände, die \"Lange Nacht des Impfens\" zu einem jährlichen Fixpunkt im Gesundheitskalender zu machen – ähnlich wie der weltweite \"World Diabetes Day\" – um das Bewusstsein für Impfprävention dauerhaft zu stärken.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich herausfinden, ob meine Apotheke teilnimmt?
Besuchen Sie die Karte auf lange-nacht-des-impfens.de. Dort sind alle 385 registrierten Standorte nach Bundesland und Postleitzahl filterbar. Die Liste wird am 7. Oktober aktualisiert.
Welche Impfstoffe werden angeboten?
In allen teilnehmenden Einrichtungen stehen der tetravalente Influenza‑Impfstoff für die aktuelle Grippesaison und ein mRNA‑COVID‑19‑Impfstoff, basierend auf der XBB.1.5‑Variante, zur Verfügung. Beide Impfstoffe sind von der STIKO empfohlen und werden von qualifiziertem Fachpersonal verabreicht.
Muss ich einen Termin buchen?
Nein, die Aktion ist bewusst ohne Termin ausgerichtet. Wer früh erscheint, kann meist sofort impfen. In stark frequentierten Städten empfiehlt sich jedoch ein kurzer Anruf, um mögliche Wartezeiten zu prüfen.
Wie wird die Qualität der Impfungen sichergestellt?
Alle teilnehmenden Einrichtungen verpflichten sich, die Vorgaben der STIKO zu befolgen. Chargennummern werden dokumentiert, und eventuelle Nebenwirkungen werden gemäß den Richtlinien des öffentlichen Gesundheitsdienstes nachverfolgt.
Was kostet die Impfung für Privatversicherte?
Privatversicherte zahlen je nach Apotheke zwischen 25,90 € und 34,50 € pro Dosis. Der genaue Preis wird vor Ort angegeben. Gesetzlich Versicherte erhalten die Impfung kostenfrei, wenn eine medizinische Indikation vorliegt.